Online-Ausstellung der 15 Konzept-Entwürfe nur am 16.08.2022 zu sehen!

Am 8. und 9. August hat das Preisgericht zum InklusionsSportpark zur 1.Wettbewerbsphase getagt. Mit dabei u.a. Thomas Härtel, Präsident des Landessportbund Berlin, als Sachpreisrichter und Stefan Schenck, Vize-Präsident des Behinderten- und RehabilitationsSportverband, als sein Stellvertreter.
Von 24 eingereichten Entwürfen habe 15 die 2. Wettbewerbsphase erreicht. Diese werden nun durch die Verfasser*innen vertieft weiterbearbeitet. Die Online-Ausstellung der 15 erfolgreichen Konzept-Entwürfe ist NUR am 16.08.2022, 14-22 Uhr, zu sehen. Anmeldung und Infos dazu gibt es hier: https://jahnsportpark-fuer-alle.berlin.de/aktuelles/online-ausstellung-wettbewerbsarbeiten/
Nur soviel vorab: es gab viel Licht und etwas Schatten. Aber die Tatsache an sich, dass das Preisgericht stattfand und das Thema Inklusion dabei im Mittelpunkt der Diskussion stand, macht das Ergebnis zum milestone auf unserem gemeinsamen Weg zur inklusiven Sportmetropole Berlin mit dem Leuchtturm Jahnsportpark für alle!

Eine Gruppe von Menschen, darunter 2 Rollstuhlnutzende, hält ein riesiges Transparent mit der Aufschrift "Ein Sportpark für ALLE!". Sie stehen dabei auf dem Rasen eines Stadions.

22.2.22: die Weichen für einen inklusiven StandionNeubau wurden gestellt!

Ein wichtiges Zeichen für mehr #Inklusion im und durch Sport wurde am 22.2.22 durch das Lenkungsgremium zur Modernisierung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gesetzt:

der #InklusionsSportpark erhält als Herzstück einen StadionNeubau für ALLE Sportler*innen und Zuschauenden!

Damit erzielt die vielfältige #Sportmetropole #Berlin eine wichtige Vorbildwirkung weit über Stadtgrenzen hinaus. Schon der bisherige Planungsprozess (von der Bedarfsanalyse bis hin zum Werkstattverfahren) war partizipativ und inklusiv. So waren nicht nur die Sportverbände und -vereine und die Anwohner*innen beteiligt, sondern auch der Landesbehindertenbeirat, die Landesseniorenvertretung, der Familienbeirat, Umwelt- und Naturschutzverbände, die betroffenen Senats- und Bezirksverwaltungen, uvm. 

Ihnen ALLEN und natürlich den entscheidenden Senator*innen und Abgeordneten gilt der Dank des Sports für die intensive Unterstützung dieses langen Prozesses, sowie das Engagement im anstehenden RealisierungsWettbewerb: berlin.de/sen/inneres/pr

Resolution für den Bau des InklusionsSportparks am Standort des Jahnsportparks

Resolution für den Bau des InklusionsSportparks am Standort des Jahnsportparks
übergeben am 31.08.2020

Sehr geehrter Herr Senator Geisel,
sehr geehrter Herr Senator Scheel,
sehr geehrte Frau Senatorin Breitenbach,
sehr geehrte Frau Senatorin Günther,
sehr geehrte Abgeordnete,

die Konferenz der Berliner Beauftragten für Menschen mit Behinderung  und der Landesbeirat für Menschen mit Behinderung haben auf ihren Sitzungen am 19. August 2020 und 02. September 2020 einstimmig folgende Resolution verabschiedet: 

Im Koalitionsvertrag für die Legislaturperiode 2016- 2021 hat sich die rot-rot-grüne Koalition darauf verständigt, den „Jahn-Sportpark prioritär zu einer inklusiven Sportanlage zu entwickeln“ (S.240). Dies entspricht auch dem übergeordneten Ziel „Den bisherigen Beitrag des Landes Berlin für die Förderung von Projekten der Integration, Inklusion, Gesundheit, Senioren, Mädchen- und Frauenförderung (Teilhabeprogramm), (zu) … erhöhen“. (vergleiche S.241)

An dieser Zielsetzung wird aktuell festgehalten, denn auf die Schriftliche Anfrage (Drucksache 18/23 523) von Andreas Statzkowski (CDU) vom 03.06.2020 führte Herr Staatsekretär Dzembritzki auf die Frage 4. „Inwieweit strebt der Senat von Berlin den Bau eines barrierefreien Stadions und des Sportparks für Sportler und Sportlerinnen sowie für die Zuschauer an?“ aus: „Ziel des Ersatzbauvorhabens ist eine insgesamt inklusive Sportanlage. Dies umfasst Barrierefreiheit für Sporttreibende, Besuchende und Mitarbeitende in allen Bereichen der Sportanlage. Die Nutzung für Menschen mit Behinderung soll nicht auf Teilbereiche der Sportanlagen, der Besucherbereiche und der Arbeitsräume beschränkt bleiben. Ziel ist eine vollumfängliche Teilhabe an Freizeit- und Sportaktivitäten im Sinne von Artikel 30 Absatz 5 UN-Behindertenrechtskonvention zu ermöglichen.

Der Inklusionsansatz des Senats geht über bauliche Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen hinaus. Die Schaffung einer Inklusionssportanlage bedeutet, dass in der Sportanlage alle Menschen mit und ohne Behinderungen unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, persönlichen Fähigkeiten oder Vereinsbindung gleichberechtigt an der Sportausübung und an Sportveranstaltungen teilnehmen können.“

Auch in dem vorliegenden Entwurf „Berliner Maßnahmenplan 2020 bis 2025 zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“, welcher im Rahmen der jeweiligen AG Menschen mit Behinderungen in den Senatsverwaltungen erörtert wurde, ist im Handlungsfeld „Sport und Freizeit“ u.a. als ein Teilziel die Ertüchtigung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu einer Inklusionssportanlage vorgesehen.

Wir, die Konferenz der Berliner Beauftragten, erkennen in diesen Beschlüssen und Aussagen die Bereitschaft des Senats, die Inklusion auch im Bereich Sport voranbringen zu wollen. Der Umbau des Jahn-Sportparks hätte zudem als ein nach inklusiven Kriterien errichteten Sportpark für ALLE eine berlinweite Leuchtturmfunktion; dies gilt insbesondere für alle in den Bezirken noch zu sanierenden und zu bauenden Sportanlagen.

Die Kernpunkte und die andere Forderungen aus der Petition „#InklusionsSportpark für Berlin! Ein Sportpark für ALLE!“ unterstützen wir mit dieser Resolution, die auch von mehreren Bezirksbeauftragten als Erstunterzeichnende unterschrieben wurde.

Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass der inklusive Stadion-Ersatzneubau, das Kompetenzzentrum für InklusionsSport (KIsS), sowie der Bau von zwei barrierefreien Sporthallen (davon eine als Forschungshalle für InklusionsSport, und eine zweite als Wettkampfhalle mit 2.000 barrierefreien Zuschauerplätzen) nicht zur Disposition gestellt werden.

Zudem unterstützen wir die Forderung aus der Petition nach der Einbeziehung von Nutzerinnen und Nutzern mit Behinderung in die Bedarfs- und Bauplanung für den InklusionsSportpark als (Sport-) Expertinnen und Experten in eigener Sache nach dem Motto: „Nichts über uns ohne uns!“.

Das Gremium bittet Sie, diesen Beschluss bei Ihrem weiteren politischen Handeln zu berücksichtigen und auf die entsprechenden Stellen in diesem Sinne Einfluss zu nehmen.

Einer Antwort bis zum 15.09.2020 sehen wir mit Interesse entgegen.

Mit freundlichem Gruß

Christine Braunert-Rümenapf
Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung
Im Namen der Konferenz

Kathrin Geyer

Vorsitzende Landesbeirat für Menschen mit Behinderung

„Verloren im Jahn-Sportpark“ von Michael Dennis

Der Jahn-Sportpark hat bereits viele Veranstaltungen und Fußball-Spiele erlebt doch ist dies für Sportler*Innen und auch Zuschauer*Innen mit einer Seheinschränkung ohne Begleitperson nicht möglich sich auf dem Gelände des Stadions zu orientieren oder auch im Stadion selbst seinen Sitzplatz zu finden. Beginnend mit dem Weg von der Straßenbahn zum Gelände und auf dem Gelände selbst gibt es kein Wege-Leitsystem, an dem man sich als Person mit Seheinschränkung orientieren kann. Hilfreich sind auch oftmals Modelle von Geländen, auf denen man sich haptisch einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten machen kann.

Als aktiver Athlet ist das Sporttreiben im Stadion und Park ohne fremde Hilfe unmöglich. Das Gelände ist sehr uneben und bietet diverseste Stolperfallen. Auch im Stadion selbst gibt es keine Vorkehrungen um alleine sein Training zu gestalten. So ist es in Neubauten von Stadien mit Laufbahn immer mehr und mehr der Fall, dass in der Mitte der Bahnen ein Hohlraum eingebaut wird durch den ein anderer Schall entsteht beim Laufen und man sich so als Blinder orientieren kann, ob man noch seine Bahn hält. Aber auch alleine der Weg ist mir vielen Stolperfallen, unebenen Stufen und engen Gängen nicht freundlich für Menschen mit Seheinschränkung. Ein ebenerdiger Zugang ist nicht problemlos möglich. Umkleideräume und passende sanitäre Einrichtungen stehen für einen Trainingsbetrieb zudem auch nicht wirklich zur Verfügung die den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht werden.

Auch als Zuschauender bei Veranstaltungen ist der Besuch nicht zu 100 % zu genießen. Die Suche nach seinem Sitzplatz ist auch alleine nicht möglich, große Nummern auf dem Boden für die Sitzreihen oder auf den Sitzen selbst würden Menschen mit Seheinschränkung dies wesentlich erleichtern. Auch ist man im Notfall bei einer Evakuierung auf sich allein gestellt und muss aus dem alten Stadion so schnell wie möglich alleine heraus finden – auch dies ist in modernen Stadien kein großes Problem, dies ohne fremde Hilfe zügig zu schaffen, da dort eine einfache und oftmals ebenerdige Wegeführung vorgegeben ist, die sich schnell einprägen lässt.

Um den Besuch des Parks für Menschen mit Seheinschränkung attraktiv zu gestalten, gibt es keine Alternative zu einem Neubau des alten Stadions um den Anforderungen für Menschen mit Behinderung gerecht zu werden und auch bei der Gestaltung des Geländes auf diese Bedürfnisse einzugehen. Da mir persönlich der Naturschutz dabei natürlich nicht egal ist, möchte ich nochmal herausstellen, dass pro gefälltem Baum zwei neue Bäume gepflanzt werden sollen und so auch ein Ausgleich geschaffen wird und auf die Zukunft gesehen sogar mehr Grün geschaffen wird. Die zusätzlichen Pläne zum Bau von Hallen sind in einer wachsenden Metropole wie Berlin unumgänglich um dem Breiten-, Freizeit- und Leistungssport genügend raum zu bieten.

Ein Sportpark für ALLE hat eine bundesweite und europaweite Strahlkraft und kann im Zentrum von Berlin Heimat für viele emotionale Sportveranstaltungen werden. Die Zusammenführung verschiedener Verbände und Vereine am Standort macht auch die Kooperation untereinander leichter und sichert dem Sport-Standort Berlin wichtige Ressourcen im bundesweiten Vergleich. Gerade als sehbehinderter Sportler ist es wichtig, dass Wege kurz und zentralisiert sind um viele Dinge schnell erledigen zu können.

Michael Dennis, Deutscher Goalball-Nationalspieler

Stefan Schenk mit Petitionsplakat

Worum es beim #SportparkFürALLE geht!

Der Berliner Sport wirbt gemeinsam für den geplanten Umbau des gesamten #Jahnsportpark zum #InklusionsSportpark. Damit ALLE Berliner*innen #barrierefrei Sport treiben oder geniessen können! 

Dafür brauchen die Berliner*innen mit Behinderung als Sportler*innen, Zuschauende und Mitarbeitende den #InklusionsSportpark (Achtung: Wortspiel!) inklusive StadionNeubau. Denn nur mit einem StadionNeubau kann der #SportparkFürALLE wirklich ein Sportpark für ALLE werden und ein Vorbild für voll barrierefreie Sportanlagen in Berlin und Deutschland!

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem umgebauten #Jahnstadion mit gesetzlichen Mindeststandards der #Barrierefreiheit und dem, in der Petition des Berliner Sports, geforderten inklusiven StadionNeubau: den Art.30, Abs.5 der #UNBRK! Insbesondere hier geht es nicht nur um z.B. auf dem vorgesehenen Rollstuhlplatz am Rande des Stadions dabeizusein, sondern mit den Freunden gemeinsam das Spiel zu erleben und das Spiel in der Pause bei einer Stadionwurst gemeinsam zu diskutieren.

Dafür wurden bereits 2019 im iterativen Prozess zur Festlegung der Bedarfe bei einem StadionNeubau Menschen mit Behinderungen frühzeitig und intensiv eingebunden. Das plant der Bauherr, die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, auch weiterhin zu tun. So beantwortete Staatssekretär für Sport, Alexander Dzembritzki, in der schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Statzkowski (Drucksache 18/523) die Frage 4. „Inwieweit strebt der Senat von Berlin den Bau eines barrierefreien Stadions und des Sportparks für
Sportler und Sportlerinnen sowie für die Zuschauer an?“ so:
„Zu 4.: Ziel des Ersatzbauvorhabens ist eine insgesamt inklusive Sportanlage. Dies umfasst
Barriefreiheit für Sporttreibende, Besuchende und Mitarbeitende in allen Bereichen der
Sportanlage. Die Nutzung für Menschen mit Behinderung soll nicht auf Teilbereiche
der Sportanlagen, der Besucherbereiche und der Arbeitsräume beschränkt bleiben.
Ziel ist eine vollumfängliche Teilhabe an Freizeit- und Sportaktivitäten im Sinne von
Artikel 30 Absatz 5 UN-Behindertenrechtskonvention zu ermöglichen.

Der Inklusionsansatz des Senats geht über bauliche Barrierefreiheit für Menschen mit
Behinderungen hinaus. Die Schaffung einer Inklusionssportanlage bedeutet, dass in
der Sportanlage alle Menschen mit und ohne Behinderungen unabhängig von Alter,
Geschlecht, sexueller Orientierung, persönlichen Fähigkeiten oder Vereinsbindung
gleichberechtigt an der Sportausübung und an Sportveranstaltungen teilnehmen
können.“

Dem ist Nichts hinzuzufügen und sollte 1:1 unter der weiteren Beteiligung von Expert*innen in eigener Sache umgesetzt werden. Jetzt!